Informationen für Eltern

Informationen für Eltern

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

Ihr Kind ist in der (Vor-)Abschlussklasse und weiß nicht, welchen Beruf es später ausüben möchte. Sie möchten Ihr Kind bei der Berufswahl unterstützen?

Die Berufswahl ist eine große Herausforderung für alle Jugendlichen, egal, welchen Schulabschluss sie erreicht haben. Als Eltern sind Sie die wichtigsten Beraterinnen und Berater für Ihr Kind auf dem Weg in die berufliche Zukunft, denn Sie kennen die Stärken, Vorlieben und Interessen Ihres Kindes am besten.

Hier finden Sie Informationen und einige Tipps zum Übergang Schule Beruf, die Ihnen helfen können, Ihrem Kind mit Rat und Tat in dieser Zeit zur Seite zu stehen.

Wie kann ich mein Kind am Übergang Schule-Beruf unterstützen:

Es gibt derzeit ca. 350 verschiedene Ausbildungsberufe und unzählige Studienmöglichkeiten in Deutschland. Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten ist es oft schwierig für junge Menschen, den Überblick zu behalten. Zudem wissen sie oftmals nicht, welche Anforderungen man für die einzelnen Berufe erfüllen muss.  An dieser Stelle braucht Ihr Kind Ihre Unterstützung.

So können Sie helfen:

  • Fangen Sie am besten drei bis vier Jahre vor dem Schulabschluss an, über die Berufswünsche mit Ihrem Kind zu sprechen. Serena Supergreen ist ein Spiel zum Thema Berufe und Bewerbung. Die kostenlose App ist für Android und IOS erhältlich. 
  • Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wo seine Stärken und Schwächen liegen, was Ihr Kind gerne macht und was ihm bei Schulpraktika gefallen hat und was nicht. Hierbei kann Sie die Bundesagentur für Arbeit auf den Internetseiten planet beruf oder abi.de oder Ausbildung klarmachen oder der Berufswahlpass aus dem Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO unterstützen und Ihnen helfen, die Stärken und Interessen Ihres Kindes richtig einzuschätzen.
  • Erstellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen „Fahrplan“ zur Berufswahlfindung.
  • Machen Sie die Top 10 Liste mit interessanten Berufen. Dazu können Sie z.B. die Internetseiten der Bundesagentur für Arbeit Check-U oder Berufenet oder Berufe.TV nutzen oder das Berufsinformationszentrum (BiZ) in Weißenfels besuchen.
  • Ihr Kind interessiert sich für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Auf der folgenden Seite der Bundesagentur für Arbeit findet man alle MINT-Berufe aufgelistet und beschrieben. Verschiedene Technik- und Informatikberufe werden hier mit 360°- und VR-Videos vorgestellt.
  • 360° Berufsfeldpanoramen werden bei überaus.de sukzessive eingestellt.
  • Ihr Kind interessiert sich für eine schulische Berufsausbildung. Hier finden Sie eine Suchmaschine.
  • Ihr Kind möchte studieren. Hier finden Sie einen Berufs- und Studienwahltest. Hierfür benötigen Sie eine E-Mailadresse, um auf die Ergebnisse zugreifen zu können.
  • Virtuelle Betriebsbesichtigungen in Ihrer Nähe oder zu Berufsbildern, die Ihr Kind interessieren finden Sie hier.
  • Vereinbaren Sie einen Termin bei der Berufsberatung oder der Jugendberufsagentur. Das kann Ihnen helfen im Berufedschungel zurechtzukommen und die Einblicke in den regionalen Ausbildungsmarkt und aktuelle Ausbildungsplatzangebote zu bekommen.
  • Begleiten Sie Ihr Kind zu einer der Berufsinformationsmessen, zum Tag der offenen Tür bei Unternehmen oder zur BiZ Nacht.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind Praktika oder Ferienjobs zu machen und in seine Wunschberufe zu schnuppern, um Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen.

Praktische Erfahrungen sammeln lassen, z.B. in einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (kurz BvB):

Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen helfen Ihrem Kind dabei, sich für eine Berufsausbildung zu entscheiden. Es erhält die Möglichkeit, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern, um den für sich passenden Beruf zu finden. Damit es gestärkt in eine Berufsausbildung starten kann, lernt es, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und das Allgemeinwissen auf Vordermann zu bringen. Gleichzeitig hat es die Möglichkeit, einen Schulabschluss nachzuholen. Auf dem Weg begleiten es Sozialpädagogen. Die Teilnahme an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme dauert zwischen neun Monaten und eineinhalb Jahr.
Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen sind für ihr Kind geeignet, wenn es:

  • die Vollzeitschulpflicht von neun Schuljahren erfüllt hast, 
  • einen Berufswunsch hast, aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hast oder du deine Ausbildung abgebrochen hast,
  • du persönliche Probleme hast, die es schwierig für dich machen, eine Berufsausbildung anzufangen und zu beenden  

und

  • noch etwas Zeit und Starthilfe benötigst, um eine Berufsausbildung aufzunehmen und zu meistern.

Am Ende der Maßnahme erhält es ein Teilnahmezertifikat. Im Rahmen der Maßnahme kann es sogar unter bestimmten Voraussetzungen, einen Hauptschulabschluss erwerben. Die Berufsberatung informiert gerne darüber. Nachdem es erfolgreich an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilgenommen hat, kann Ihr Kind in eine Berufsausbildung starten oder in eine andere Maßnahme einsteigen.

BvB-Träger in Naumburg (Linsenberg 23) und Zeitz (Schädestraße 7) ist die GfM GmbH & Co. KG. Frau Brandenburg ist die zuständige Ansprechpartnerin und bei Fragen unter Telefon 03441/ 212448, E-Mail info-zz@gfm.de erreichbar. BvB-Träger in Weißenfels ist die TAZ Technisches Ausbildungszentrum GmbH in der Weinbergstraße 32. Frau Müller ist die zuständige Ansprechpartnerin und bei Fragen unter Telefon 03443/ 203730, E-Mail info@taz-weissenfels.de erreichbar.

BvB Reha:
Hat ihr Kind eine Behinderung oder Beeinträchtigung, kann es eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme auch in beruflichen Rehabilitationseinrichtungen durchführen.

Ob eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme zu Ihrem Kind passt und wie diese aussieht, bespricht es alleine oder gemeinsam mit Ihnen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter Burgenlandkreis.

Praktische Erfahrungen sammeln lassen, z.B. im Projekt „Gesundheits- und Pflegeberufe“:

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigten, Ihr Kind ist zwischen 13 und 25 Jahren und besucht eine Sekundar-, Gemeinschafts-, Förder-, Berufsschule (BGJ, BVJ, IQ+, IQ++), Gymnasium oder Nichtschüler:in, Ausbildungswechsler:in oder Ausbildungsabbrecher:in?

Ab Januar 2024 ist ein Berufsorientierungsprojekt in Gesundheits- und Pflegeberufen geplant. Wir informieren über Pflege- und Gesundheitsberufe, führen Infoveranstaltungen, Seminare sowie Exkursionen durch und ermöglichen Ihrem Kind bis zu zwei Praktika im Umfang von 15 bis 30 Stunden in einer Pflege- oder Gesundheitseinrichtung in Wohnortnähe. Ihr Kind hat die Möglichkeit, sich auszuprobieren und profitiert von vielen Vorteilen: Die Fahrtkosten zu Seminaren, Exkursionen und dem Praktikum/den Praktika werden erstattet. Ihr Kind ist während des Projektes versichert, wird vom Projektteam begleitet sowie unterstützt und erhält nach dem Praktikum ein Teilnahmezertifikat, das für Bewerbungen genutzt werden kann. Zudem wird eine Kompetenzanalyse und eine Grundlagenschulung rund um das Thema Bewerbung angeboten.

Das Projekt wird gefördert über die Richtlinie REGIO AKTIV aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds plus und des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd. Kofinanziert von der Europäischen Union

Praktische Erfahrungen sammeln lassen, z.B. im Projekt „Leuchttürme“ Kompetenzagentur Burgenlandkreis:

In diesem Projekt bieten wir jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, die im ländlichen Raum des Burgenlandkreises beheimatet sind, Unterstützung und Begleitung bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Sie bekommen Hilfe in unseren Anlaufstellen in Hohenmölsen, Droyßig und Laucha, aber wir sind auch mit einem mobilen Angebot vor Ort.

Das Projekt wird gefördert über die Richtlinie REGIO AKTIV aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds plus und des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Jobcenter Burgenlandkreis. Kofinanziert von der Europäischen Union

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite.

Praktische Erfahrungen sammeln lassen, z.B. im Projekt „STABIL“ Burgenlandkreis mit der Möglichkeit Erlangung Hauptschulabschluss
Ihr Kind istunter 27 Jahre alt, hat die Schulpflicht ohne Schulabschluss erfüllt, eine Ausbildung hat es noch nicht begonnen oder diese abgebrochen.

Im Projekt STABIL (Selbstfindung-Training-Anleitung-Betreuung-Initiative-Lernen) unterstützen wir Ihr Kind auf dem weiteren Weg ins Berufsleben.

Nach dem Prinzip „Lernen über die Hände“ kann man sich an den Standorten Naumburg, Weißenfels und Zeitz in den Berufsfeldern:

  • Lager/ Verkauf/ Handel
  • Hauswirtschaft/ Hotel/ Gaststätte
  • Verwaltung
  • Metallproduktion
  • Holzproduktion

unter kompetenter fachlicher Anleitung ausprobieren.

An allen Standorten stellen wir Ihrem Kind fachliche sozialpädagogische Betreuung zur Seite, welche es bei der Bewältigung von Alltagsproblemen unterstützt. Außerdem begleiten wir es, bei Bedarf, auch auf dem Weg zur Erlangung des Hauptschulabschlusses. Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Sport, Spiel und interessante Exkursionen runden das Projekt ab. Hat Ihr Kind Interesse? Dann kann es sich telefonisch oder per E-Mail bei uns melden und ein Kennenlernen-Gespräch vereinbaren. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projektseite.

Das Projekt wird gefördert über die Richtlinie REGIO AKTIV aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds plus und des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Jobcenter Burgenlandkreis. Kofinanziert von der Europäischen Union.

Unterstützen Sie Ihr Kind dabei eigene Berufswünsche und – ziele zu entwickeln und stehen Sie ihm beratend zur Seite. Helfen Sie ihm das richtige Ausbildungsplatzangebot zum Berufswunsch zu finden und eine gute und ansprechende Bewerbung zu erstellen.

So können Sie helfen:

  • Zeigen Sie Ihrem Kind, wo man passende Ausbildungsstelle bzw. Adressen von potenziellen Ausbildungsbetrieben finden kann und unterstützen Sie es beim Umgang mit Stellenanzeigen in Zeitungen, im Internet oder aus anderen Quellen.
  • Stehen Sie Ihrem Kind bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen zur Seite und bieten Sie Ihre Hilfe beim Korrekturlesen an.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch und Reflexion darüber: üben Sie mit ihm oder zeigen Sie ihm, wie es selbst Vorstellungsgespräche üben kann.

Auch nach dem Bewerbungsprozess braucht Ihr Kind Ihre Unterstützung. Seien Sie ihm eine Stütze und begleiten Sie es auf dem Weg ins Berufsleben bzw. überlegen Sie gemeinsam die Alternativen.

So können Sie helfen:

  • Ihr Kind hat einen Ausbildungsvertrag erhalten. Lesen Sie gemeinsam gründlich den Ausbildungsvertrag. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Organisation des Ausbildungsbeginns: Besorgen Sie die nötigen Unterlagen, wie z. B. Steuernummer, Versicherungen usw. .
  • Ihr Kind hat einen Studienplatz bekommen. Lesen Sie gemeinsam gründlich die Immatrikulationsbedingungen. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Organisation des Studienbeginns: Besorgen Sie die nötigen Unterlagen.
  • Das letzte Schuljahr ist fast zu Ende und Ihr Kind hat noch keinen Ausbildungs- bzw. Studienplatz. Ermutigen Sie Ihr Kind, sich weiter zu bewerben und denken Sie gemeinsam über die Alternativen nach. Je nach Schulabschluss gibt es unterschiedliche Alternativen für die Zwischenzeit. Kontaktieren Sie die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weißenfels und lassen Sie sich dort beraten.
  • Sollte Ihr Kind noch schulpflichtig sein, denken Sie daran, Ihr Kind in der weiterführenden Schule anzumelden, da in Sachsen-Anhalt die Schulpflicht 12 Jahre nach Ihrem Beginn endet.

Reden Sie mit Ihrem Kind, eventuell zusammen mit einem Fachmann, über notwendige Versicherungen während der Ausbildung.
Notwendig ist eine Krankenversicherung für Auszubildende. Bei Beamtenanwärtern ist dies eine Restkostenversicherung für Beihilfeberechtigte. Notwendig ist eine Privathaftpflichtversicherung. Privathaftpflichtversichert ist Ihr Kind bei einer Erstausbildung in der Regel über die Eltern. Zugelassene Fahrzeuge müssen Kfz-haftpflichtversichert werden. Hier sparen Sie und Ihr Kind, wenn Sie zum Beispiel das Auto Ihres Kindes als Zweitwagen bei einem (Groß-)Elternteil mitversichern.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist kein Muss. Diese Versicherung zahlt eine monatliche Rente, solange man nach einem Unfall oder einer Krankheit außerstande ist die zuletzt ausgeübte Tätigkeit fortzusetzen. Der Beitrag bemisst sich nach dem Ausbildungsentgelt während der Lehre. Eine private Unfallversicherung ist auch kein muss. Du bist am Ausbildungsort und bei Wegeunfällen dorthin oder von dort nach Hause gesetzlich unfallversichert. Die gesetzliche Unfallversicherung deckt aber nicht alle Schäden ab.

Wenn das Lehrlingsgehalt während der betrieblichen oder außerbetrieblichen Erstausbildung nicht ausreicht, weil Ihr Kind zum Beispiel nicht mehr bei Ihnen Eltern wohnt, kann es unter bestimmten Voraussetzungen Berufsausbildungsbeihilfe (kurz BAB) erhalten. Diese kann zum Decken der Mietkosten, der Kosten der Arbeitskleidung, der Fahrtkosten zwischen Wohnung und Ausbildungsstätte, der Fahrtkosten für eine Familienheimfahrt pro Monat oder für Zuschüsse zu Lehrbüchern genutzt werden.

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) | Bundesagentur für Arbeit (arbeitsagentur.de)

BAB-Rechner (arbeitsagentur.de)

Während einer schulischen Ausbildung oder einem Studium kann man unter bestimmten Voraussetzungen vom Amt für Ausbildungsförderung eine staatliche Unterstützung für die Ausbildung von Schülern und Studenten (kurz BaFöG) erhalten.

Startseite – BAföG

Der BAföG-Rechner – Berechne deine BAföG-Höhe!

  • Informationen für Eltern

Hier hilft man dir gern:

Jugendberufsagentur Burgenlandkreis:

Website: www.deinezukunftimblk.de
Telefon: 03445 732964 oder 03445731381
E-Mail: jba@blk.de

Bundesagentur für Arbeit

Website: arbeitsagentur.de
Telefon: 03443 385123

Jobcenter Burgenlandkreis:

Website: jobcenter-blk.de
Naumburg: 03445 7102499
Weißenfels: 03443 3394499
Zeitz: 03441 2290499

Jugendamt

Website: Sozialer Dienst (burgenlandkreis.de)
Telefon: 03445 731332